Buchwald, Frl. Valesca

[111] *Buchwald, Frl. Valesca, Kassel-Wehlheiden, Herkulesstrasse 9, ist am 10. November 1862 in Borutin O.-S. geboren, hat aber ihre Jugend auf dem in der Provinz Posen gelegenen Gute ihres Vaters, nahe der russischen Grenze, verlebt, wo sie gleichzeitig mit der Muttersprache die polnische lernte. Die frühzeitig erlangte Kenntnis des slavischen Charakters ist nicht ohne Einfluss auf ihre spätere Thätigkeit als Übersetzerin aus dem Polnischen und Russischen geblieben. Ihre Erziehung erhielt sie in einem Pensionate in Jauer in Schlesien, aus welchem sie erst in ihrem 17. Lebensjahre nach Haus zurückkehrte. Später trafen ihre Eltern schwere Unglücksfälle, welche sie den Ernst des Lebens lehrten und den Gedanken zum Schreiben wachriefen. Anlass dazu gaben seltsame romantische Begebenheiten, welche in der Familie ihrer Mutter gespielt hatten; doch hat diese ihre erste Erzählung, deren Stoff künstlerisch zu gestalten sie als zu schwierig erkannte, nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Kleinere Novellen nahm die Belletristische Korrespondenz auf, auch brachte das »Schlesische Morgenblatt« in Breslau einige kleinere Erzählungen. Ein grösserer Roman »Der Sünder« fand in der »Berliner Volkszeitung« und darauf in kleinen Romanzeitungen Aufnahme; »Die Post«, »Der Zuschauer« und andere Blätter brachten[111] Skizzen; auch ist sie Mitarbeiterin der »Deutschen Zeitung« und »Zur guten Stunde«.

‒ Flammen. Nov. Berlin 1897, Eckstein. 1.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 111-112.
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