VIII, 51. [671.] An Indra.

[477] 1. Auf, bringet ihm den Lobgesang,

an dem er sich erfreue, dar;

Die Somabringer kräftigen

durch Sprüche Indra's hohe Macht;

des Indra Gaben bringen Heil.

2. Er, ohne Gleichen, unerreicht

von Männern, überragt allein

Die vielen Völker an Gewalt

und alle Wesen, ewig wach;

des Indra Gaben bringen Heil.

3. Auf schlechtem Renner auch gewinnt

den Preis der reichlich strömende,

Zu rühmen ist, o Indra, dies,

wenn deine Thaten du vollbringst,

des Indra Gaben bringen Heil.


4. Komm, Indra, her, wir wollen dir

Gebete bringen, stärkende,

Die du, o stärkster, gerne hast;

hier blüht dem schatzbegier'gen Glück;

des Indra Gaben bringen Heil.

5. Noch kühner wird des kühnen Muth,

wenn du, o Indra, ihn erregst,

Dem, der mit scharfem Trank dich ehrt

und mit Gebeten dich erfreut,

des Indra Gaben bringen Heil.

6. Es blickt der glänzende herab,

wie auf den Wasserquell der Mensch,

Und durch des Opfrers Geist erfreut,

macht er ihn zum Genossen sich;

des Indra Gaben bringen Heil.


7. Dir stehen alle Götter nach

an Weisheit, Indra, und an Kraft,

Du bist des Alls Behüter, vielgepriesener;

des Indra Gaben bringen Heil.[477]

8. Ich preise, Indra, deine Kraft,

die höchstes Heil den Göttern bringt,

Wenn du mit Macht den Vritra schlägst, o Herr der Kraft;

des Indra Gaben bringen Heil.

9. Die Menschenstämme mache er

zu Scharen von Bewunderern;

Der hochberühmte Indra hat ja solchen Glanz;

des Indra Gaben bringen Heil.


10. Die Kraft, die, Indra dir erstand,

und dich und deine Geistesmacht

O rinderreicher, stärkten sie,

o reicher, oft in deinem Sitz;

des Indra Gaben bringen Heil.

11. Wir wollen, Vritratödter, uns

zum Sieg verbünden, ich und du;

Dann wird, o Held, o Schleuderer,

uns weichen jeder Bösewicht;

des Indra Gaben bringen Heil.

12. Ihn, den wahrhaften, preisen wir,

den Indra, welcher nimmer trügt;

Den somalosen schlägt der Held,

und segnet den, der Soma presst;

des Indra Gaben bringen Heil.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 477-478.
Lizenz:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Therese. Chronik eines Frauenlebens

Therese. Chronik eines Frauenlebens

Therese gibt sich nach dem frühen Verfall ihrer Familie beliebigen Liebschaften hin, bekommt ungewollt einen Sohn, den sie in Pflege gibt. Als der später als junger Mann Geld von ihr fordert, kommt es zur Trgödie in diesem Beziehungsroman aus der versunkenen Welt des Fin de siècle.

226 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.

424 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon