A.

[90] 1. Du ragst, o Soma, hoch hervor an Weisheit,

du führst, o Indu, auf dem gradsten Wege;

Durch deine Leitung haben unsre Väter,

die weisen, Schutz empfangen bei den Göttern.

2. Durch Einsicht bist du einsichtsvoll, o Soma,

durch Kräfte kräftig, du der Allbesitzer;

Ein Stier bist du durch Stiereskraft und Grösse,

durch Reichthum wurdest reich du Männerschauer.

3. Dein sind des Königs Varuna Gesetze,

hoch ist und tief, o Soma, deine Stätte,

Du strahltest hell so wie der liebe Mitra,

du Soma bist wie Arjaman zu ehren,

4. In alle Stätten, die du hast im Himmel,

auf Erden und in Bergen, Kräutern, Wassern,

In die nimm huldvoll auf, o König Soma,

und ohne Zürnen unsre Opfertränke.

18. Dir mögen zugehn alle Tränk' und Speisen

und Stiereskräfte, dir, dem Feindbezwinger,

Zum Göttertrank, o Soma, kräftig schwellend,

nimm in Besitz den höchsten Ruhm im Himmel.

19.97 Die Stätten, die man dir durch Opfer heiligt,

die alle mög' das Opfer rings umfangen;

Den Hausstand mehrend, helfend, reich an Helden,

der Männer schonend komm ins Haus, o Soma.[90]

20. Die Kuh schenkt Soma, schnelle Rosse Soma,

er schenkt den Sohn, der tüchtig ist im Werke,

Im Hause tüchtig, in dem Fest, im Rathe,

den Vätern ruhmvoll, der dem Soma huldigt.

21. Dich der du beistehst unbesiegt in Schlachten,

verschaffend Glanz und Wasser, Wohnung schirmend,

Zum Kampf geboren, schön an Ruhm und Wohnsitz,

dich Sieger, Soma, wollen wir begrüssen.

22. Du hast, o Soma, alle diese Pflanzen,

die Rinder du erzeugt und die Gewässer,

Hast ausgespannt den weiten Raum der Lüfte,

und hast enthüllt die Finsterniss durch Lichtglanz.

23. Mit Göttersinn, Gott Soma, kraftbegabter,

erkämpf uns unsern Antheil an dem Reichthum,

Nichts hemme dich; denn Heldenkraft ist dein ja,

im Kampf zeig hülfreich Fürsten dich und Sängern.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 90-91.
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