X, 104. [930.] An Indra.

[386] 1. Gepresst ist Soma dir, o vielgerufner,

mit deinen Füchsen komme schnell zum Opfer;

Dir strömen zu die Lieder frommer Männer,

die eilenden, o Indra, trink vom Safte.

2. Trink, Herr der Füchse, von dem Flut-durchspülten,

und füll den Bauch mit dem, den Männer pressten,

Den, Indra, dir die Steine reich ergossen,

durch den vermehr den Rausch dir, Spruchumtönter![386]

3.409 Ich sende starken, ächten Trank des Saftes,

o Füchselenker, dir dem Stier zum Schlürfen;

Erfreu dich, Indra, hier des süssen Milchtranks,

durch alle Lieder eifervoll gepriesen.

4. Durch deine Gunst und Heldenkraft, o starker,

empfangend, Indra, kinderreiche Labung,

Stehn in dem Haus des Menschen opferkundig

begehrend, preisend deine Tischgenossen.

5. Durch deine Huld, gepriesner Füchselenker,

du gnadenreicher, glänzender empfangen

Die besten Hülfen, Indra, deine Sänger

zur Förderung durch wundervolle Gaben.

6. O Herr der Füchse, fahr mit deinen Füchsen

zu den Gebeten und zum Trunk des Soma's;

Dich hat erreicht das Opfer, das du annimmst,

du, Indra, achtest huldvoll auf das Opfer.

7. Dem tausendstarken, der den Feind bewältigt,

am Saft sich freut, dem mächt'gen, den man feiert,

Dem unbesiegten Indra nahn die Lieder,

des Sängers Ehrfurcht muss ihn hoch bewundern.

8. Die sieben reinen, muntern Himmelsfluten,

durch die burgbrechend Indra du zum Meer drangst,

Die neunundneunzig Flüsse, welche strömen,

die fandest du und Heil für Gott und Menschheit.

9. Die grossen Wasser löstest du vom Fluche,

du warst der einz'ge Gott, der sie bewachte;

Die, Indra, du beim Vritrakampf dir schafftest;

durch die lass blühen deinen Leib allnährend.

10.410 Gewaltig, mannhaft, preisenswerth ist Indra,

und auch die Lippe preist den vielgerufnen;

Er drängte fort den Vritra, schaffte Raum uns;

der starke schlug die Heere überwindend.

(11 = 264, 22.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 386-387.
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