Leidenschaftliche Verfrühung der Vermählung gehindert.1

[102] Der Kürbiß hat Blätter voll Bitterkeiten;

Und die Furth hat Tiefen beim Durchschreiten;

Wo sie tief, da entblößt man sich weit,

Wo sie seicht, da lüpft man das Kleid.


Nun woget die Furth von Überschwall,

Und es ruft der Fasanin lockender Schall.

Die Höhe der Furth spült nicht nur die Achsen an,

Und der Ruf der Fasanin suchet ihren Fasan.


Die wilden Gänse, sie schreien im Chor,

Die Sonne geht auf, bringt den Morgen hervor;

Und wenn ein Jüngling ein Weib will frein,

So wartet er nicht bis das Eis sich verlor.


Nach langem Winken der Fährmann rief:

Ein Anderer setze dich über, nicht ich!

Ein Anderer setze dich über, nicht ich!

Denn meinen Freund erwarte ich.

1

Eheschließung vor der herkömmlichen Zeit galt für unsittlich.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 102-103.
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