4.

[715] Auch die Parivrâjaka's sind vierfach als Kuṭîcara's, Bahûdaka's, Haṅsa's und Paramahaṅsa's.

Die Kuṭîcara's (Hüttenbesucher) sind diejenigen, welche, in den Häusern ihrer Kinder das Betteln betreibend, nach dem Âtman trachten.

Die Bahûdaka's (die Wasserfreunde) sind diejenigen, welche, ausgerüstet mit Dreistab, Wassertopf, Feldflasche, Seitenlocken, Wassersieb, Trinkschale, Schuhen, Sitz, Haarlocke, Opferschnur, Lendentuch und rotbraunem Gewand, in wohlgesitteten Brahmanenfamilien das Betteln betreibend, nach dem Âtman trachten.

Die Haṅsa's (Wandervögel) sind diejenigen, welche, den Einstab tragend, ohne Haarlocke, die Opferschnur umhabend, mit Feldflasche und Wassertopf in der Hand, in einem Dorfe nur eine Nacht, in einer Stadt und an heiligen Badeplätzen fünf Nächte wohnend, jedoch dabei eine Nacht oder zwei Nächte hindurch beschwerliche Übungen, wie das Mondlaufsfasten, anstellend, nach dem Âtman trachten.

Die Paramahaṅsa's (höchste Wandervögel) sind diejenigen, welche ohne Stab, kahlköpfig, mit Lumpen und Lendentuch bekleidet, ohne bestimmte Abzeichen und ohne bestimmte Lebensweise, obwohl nicht unsinnig, doch gleichwie Unsinnige einherziehend, Dreistab, Wassertopf, Feldflasche, Seitenlocken, Wassersieb, Trinkschale, Schuhe, Sitz, Haarlocke und Opferschnur von sich tuend, in einem verlassenen Hause oder bei einem Göttertempel weilend, kein Recht, kein Unrecht, keine Unwahrheit mehr kennen, alles ertragen, bei allem gelassen bleiben, Erdklumpen, Steine und Gold für gleich erachten, und, wie es gerade kommt, bei allen vier Kasten das Betteln betreibend, ihre Seele erlösen, – ihre Seele erlösen.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 715.
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