Dritte Abteilung der Naturphilosophie

Organische Physik

§ 337

[337] Die reelle Totalität des Körpers, als der unendliche Prozeß, daß die Individualität sich zur Besonderheit oder Endlichkeit bestimmt und dieselbe ebenso negiert und in sich zurückkehrt, im Ende des Prozesses sich zum Anfange wiederherstellt, ist damit eine Erhebung in die erste Idealität der Natur, so daß sie aber eine erfüllte und wesentlich, als sich auf sich beziehende negative Einheit, selbstische und subjektive geworden ist. Die Idee ist hiermit zur Existenz gekommen, zunächst zur unmittelbaren, zum Leben. Dieses ist

A. als Gestalt, das allgemeine Bild des Lebens, der geologische Organismus;

B. als besondere, formelle Subjektivität, der vegetabilische;

C. als einzelne konkrete Subjektivität, der animalische Organismus.

Die Idee hat Wahrheit und Wirklichkeit nur, insofern sie an ihr als subjektive ist (§ 215); das Leben als nur unmittelbare Idee ist hiermit außer sich, Nicht-Leben, nur der Leichnam des Lebensprozesses, der Organismus als Totalität der als unlebendig existierenden, mechanischen und physikalischen Natur.

Unterschieden davon beginnt die subjektive Lebendigkeit, das Lebendige in der vegetabilischen Natur; das Individuum, aber noch als außersichseiend in seine Glieder, die selbst Individuen sind, zerfallend.

Erst der animalische Organismus ist in solche Unterschiede der Gestaltung entwickelt, die wesentlich nur als seine Glieder existieren, wodurch er als Subjekt ist. Die Lebendigkeit als natürliche zerfällt zwar in die unbestimmte Vielheit von Lebendigen, die aber an ihnen selbst subjektive Organismen sind, und es ist nur in der Idee, daß sie ein Leben, ein organisches System desselben sind.[337]

Quelle:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke. Band 9, Frankfurt a. M. 1979, S. 337-338,342.
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