Viertes Kapitel.

[45] 1. Hier36 folgt das Anlegen des Holzes.

2. Mit der Hand kehrt er das Feuer zusammen, indem er spricht: »Agni, du ruhmreicher, mache mich ruhmreich! – Wie du, o ruhmreicher Agni, ruhmreich bist, – so mache mich, o ruhmreicher, zum Sohne eines ruhmreichen. – Wie du, o Agni, der Götter und des Opfers Schatzhüter bist, – so möge ich der Menschen und des Veda Schatzhüter werden.«37

3. Nachdem er das Feuer rechtsum besprengt, legt er stehend ein Stück Holz an, indem er spricht: »Dem Agni habe ich Holz gebracht, dem grossen, dem Wesenkenner. Wie du, o Agni, durch das Holz entzündet wirst, so werde ich durch Leben, Weisheit, Glanz, Kinder, Vieh, Gottesglanz entzündet. Mein Lehrer möge lebende Söhne haben; ich will weise sein; möge ich nicht vergesslich sein, begabt mit Ruhm, Glanz, Gottesglanz und Speise geniessen. Svâhâ!«38

4. Ebenso ein zweites Stück und ein drittes.

5. Oder (jedes Stück) mit dem Verse: »Dies ist dein.«39

6. Oder (er spricht bei jedem Stücke) beide Verse.[46]

7. Das Zusammenkehren und Besprengen geschieht wie vorher.

8. Nachdem er beide Hände gewärmt, wischt er den Mund und spricht: »Leibhüter bist du, o Agni, meinen Leib hüte! Lebensgeber bist du, o Agni, Leben gib mir! Glanzgeber bist du, o Agni, Glanz gib mir! O Agni, was an meinem Leibe mangelhaft ist, das mache mir vollständig!40 – Weisheit verleihe mir der Gott Savitṛĭ, Weisheit die Göttin Sarasvatî! Weisheit verleihen mir die beiden Götter, die Açvins, mit Lotus bekränzt.«

36

»Hier«, d.h. in demselben Feuer, in welchem die im vorigen Kapitel beschriebene Handlung vollzogen wurde. »Das Anlegen des Holzes«, d.h. der drei Stücke Brennholz (§. 3. 4). Rk.

37

Der ganze Satz wird von Jr. Rk. in fünf Sprüche getheilt, welche er spricht, indem er die Stücke Holz, welche aus dem Feuer herausgefallen sind, wieder in dasselbe zusammenwirft. Vgl. Kâty. Çr. 4, 12, 19. Âçv. Gṛĭ. 1, 3, 1 und Gobh. Gṛĭ. 4, 5, wo Nârâyaṇa sagt: parisamûhanam agner vixiptânâm avayavânâm ekîkaraṇam myate.

38

Vgl. AS. 19, 64.

39

VS. 2, 14.

40

So weit steht der Spruch VS. 3, 17. Zu der zweiten Hälfte vgl. TA. 10, 40 und Aufrecht's RS. Khailika 22, 2.

Quelle:
Indische Hausregeln. In: Abhandlungen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 6. Leipzig 1878, S. 45-47.
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