Acidimetrie

[89] Acidimetrie (v. lat. u. gr., Technol.), die Gesammtheit der Methoden welche die Erforschung der Stärke der Säuren zum Zweck haben. Während man früher kohlensaures Alkali od. Ätzammoniak anwendete, um aus der, zur Sättigung einer gegebenen Menge Säure erforderlichen Menge einen Schluß auf die Stärke der Säure zu ziehen, wendet man jetzt häufig die Methode von Will u. Fresenius an, die sich darauf gründet, daß, wenn eine stärkere Säure mit überschüssigem, zweifach kohlensaurem Natron versetzt wird, ein jedes Äquivalent der zu prüfenden Säure 2 Äquivalente Kohlensäure austreibt, die gasförmig entweichen. Man erspart jede Rechnung u. erfährt den Procentgehalt an Säure sogleich durch die Anzahl der Centigramme der entwichenen Kohlensäure, wenn man folgende Gewichtsmengen der Säuren anwendet: Schwefelsäure 0,911, Salpetersäure 1,231, Salzsäure 0,827, Citronensäure 1,318, Weinsäure 1,498, Essigsäure 1,159. Ist die Säure sehr verdünnt, so nimmt man ein Multiplum der angegebenen Quantität u. dividirt dann die Anzahl der Centigramme durch dieselbe Zahl, durch welche man die Grundzahl dividirt hat.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 89.
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