[362] Altenzelle, Cistercienserkloster bei Nossen im Königreich Sachsen, 1162 vom Markgrafen Otto dem Reichen von Meißen gegründet, bekannt durch den wissenschaftlichen Sinn der dasigen Mönche, die eine blühende Schule hier hielten, fleißig Bücher abschrieben u. die bedeutendste Bibliothek in Sachsen sammelten (die Manuscripte kamen nach der Säcularisation in die Universitätsbibliothek zu Leipzig); hier ist auch das Chronicon Vetero-Cellense (im 2. Bd. von Menckens Scriptt. rerum german.) geschrieben. In der Klosterkirche u. der 1347 vom Markgrafen Friedrich dem Ernsthaften erbauten Begräbnißkapelle sind die Glieder der markgräflichen Familie von Otto dem Reichen bis auf Friedrich den Strengen u. dessen Gemahlin (st. 1397) beigesetzt. Die Gruft wurde nach der Säcularisation des Klosters 1544 erhalten, bis sie 1599 nebst der Kirche abbrannte; erst Kurfürst Friedrich August III. begann sie 1787 wieder aufzubauen, Martius, Altenzell[362] Freib. 1822f., 2 Bde.; Beyer, Alt-Zelle, Dresd. 1855.