Ammonĭum

[423] Ammonĭum, 1) (Chem.), NH4, noch nicht isolirt, wohl aber mit Quecksilber unter dem Einfluß der galvanischen Säule auf, mit Ammoniakflüssigkeit übergossenem Quecksilber zu Amalgam verbunden dargestellt u. wird wegen der Fähigkeit, sich zu amalgamiren u. aus Gründen der Isomorphie seiner Verbindungen mit denen des Kaliums zu den Metallen gezählt. Das Ammoniumamalgam besitzt Metallglanz, die Farbe von Blei od. Platin, krystallisirt beim Gefrierpunkte u. zerfällt außer dem Bereiche der Voltaischen Säule sofort in Ammoniak, Wasserstoff u. Quecksilber. Mit Sauerstoff verbunden bildet das A. das Ammoniumoxyd, NH4O, das sich beim Zusammentreten von Ammoniak mit Wasser bildet u. mit Säuren zu Ammoniaksalzen zusammentritt. Neuerdings ist es gelungen, den Wasserstoff des A. ganz od. theilweise durch Metalle u. gewisse Kohlenwasserstoffe wie Äthyl, Methyl, Amyl etc. zu ersetzen u. so Verbindungen darzustellen, die als wirkliche organische Metalle zu betrachten sind. 2) (Ammoniummetall, Min.), bei Leonhard Gruppe der Mineralien, mit den 2 Geschlechtern Salmiak u. Maskaguin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 423.
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