Andalusien

[465] Andalusien (eigentlich Vandalusia, von den Vandalen, deren Wohnsitz sie war, benannt), 1) früher Provinz im SW. von Spanien; begriff die j. Königreiche Cordova, Sevilla, Jaën (als Nieder-) u. Granada (als Ober-A.). Jetzt in die 8 Provinzen: Sevilla, Cadix, Huelba, Cordova, Jaën, Granada, Almeria, Malaga getheilt; 123 QM.; 2,800,000 Ew. Flüsse: Guadalquiva mit Guadiato, Xenil, Almudial, Guadalima u. a., Guadiana berührt nur die WGrenze; Tinto u. Guadalete, alle ins Atlantische Meer fallend. Gebirge: Sierra Morena u. Sierra Ronda. A. ist fruchtbar an Wein, Öl, Baumwolle, Zucker, Getreide, Südfrüchten; reich an Pferden (Andalusier, deren Zucht jedoch zurückgekommen ist, s. u. Pferd), Rindvieh (zu Stiergefechten), Bienen, Seidenraupen, Kermesschildläusen, Spanischen Fliegen; man baut auf Zinnober, Blei, nicht mehr auf Gold, wenig auf Silber, Kupfer, Steinkohlen u. dgl.; das Meer gibt reichlich Salz. Die Einw. (Andalusier) sind von schöner Gestalt, stolz, prahlend, tapfer, mäßig, doch sinnlich u. leichtsinnig; ihre Sprache hat noch Reste des Arabischen. Man treibt Feldbau; es blühen Fabriken in Leder, Kattun, Seide, Tabak (Sevilla), treibt viel Handel. Das Weitere s. u. den oben genannten Provinzen. 2) (Gesch.), s. u. Spamen (Gesch.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 465.
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