[703] Jaen (spr. Chaen), 1) Provinz in Spanien (Andalusien), 209,25 QM.; Gebirge: Sierra Morena, Sierra de Cazorla, Sierra Nevada, welche jedoch mehr an den Grenzen sich hinziehen, so daß das innere Land ein tiefes Thal bildet, welches von Guadalquivir, Guadalimar, Escobar, Guadiana menor, Jaen u.a. durchflossen wird; hat in den Thälern heißes, auf den Gebirgen angenehmes Klima, ist fruchtbar, aber wenig angebaut, zum Theil auch heidig; bringt Getreide, Gemüse, Wein, Öl, Südfrüchte, Honig, Sesam, Galläpfel, Wild, Geflügel, Spanische Fliegen; von Mineralien Blei, Eisen, Kupfer, Gold, Silber, Kobalt, Jaspis u. hat einige Mineralquellen; man zieht Vieh, bes. Rindvieh, schöne Pferde, Seidenwürmer, treibt etwas Handel; 267,000 Ew. In J. wurden 1767 vom Minister Olivarez Colonien von Deutschen, Franzosen u. Niederländern angelegt; die Geschichte s.u. Spanien; 2) Fluß darin u. 3) Hauptstadt am letzteren, Bischofssitz, alte Festung u. Castell, Ölbereitung, Seiden-, Leinwand- u. Baumwollenweberei; 17,400 Ew. J. wird fälschlich für das Oningis der Alten gehalten. Nach der Vertreibung der Mauren 1243 verlegte Ferdinand III. das Bisthum von Baeza hierher; 1712 wurde die Stadt durch ein Erdbeben beschädigt.
Meyers-1905: Jaen [2] · Jaen [1]
Pierer-1857: Jaen-China · Jaen de Bracamoras