[499] Angst, Ahnung eines drohenden Übels, begleitet von unangenehmem Bangigkeitsgefühle, Herzklopfen u. allgemeiner Unruhe, mit dem Bewußtsein der Unfähigkeit, das Übel abzuwenden. A. wirkt störend auf das Nervensystem u. auf den Kreislauf des Blutes, ja lähmt sogar dasselbe vorübergehend, wie die Blässe u. Kälte der Haut, das Zittern der Glieder, die Hemmungen, oft aber auch unwillkürlichen Ausleerungen des Stuhlgangs, Urins, Samens, der kalte Schweiß (Angstschweiß) u. Ohnmachten während der A. beweisen. Als körperliches Leiden gesellt sie sich hauptsächlich zu Nervenleiden u. zu Krankheiten mit Hemmung des Kreislaufs des Blutes. Der höchste Grad ist die A. in der Hundswuth; dieser folgen die Todesangst (beim erlöschenden Leben), die A. der Melancholischen, Herzkranken. Vgl. Beängstigung. Ängstlichkeit ist unnöthige A., weil entweder gar kein Übel droht od. weil demselben, käme es, leicht begegnet werden könnte; sie kommt bei jungen, unerfahrenen, hypochondrischen etc. Leuten vor.