Anhydrīt

[511] Anhydrīt (v. gr.), wasserfreier Gyps, bei Mohs prismatischer Gypshaloid, Mineral aus der Ordnung Kalk; Krystall gerade rectanguläre Säule, auch entseitet u. enteckt, Gewicht 21/2–3, Farbe graulich mit Perlglanz, Strahlenbrechung doppelt; ritzt Kalkspath, blättert sich nicht u. wird nicht leichter auf Kohlen, enthält 40 Theile Kalk, 60 Schwefelsäure, etwas Natron, Kiesel, kein Wasser. Unterschieden wird: a) geformter A. (Anhydritspath, Muriazit, Würfelspath), graulich od. röthlich, zerspringt in Würfel, findet sich eingesprengt in anderem Gyps, od. derb als Lager in Steinsalz u. älterem Flötzgebirg der Schweiz, Tyrol, am Harz; b) halbgeformter A. (Strahl-A., faseriger A.), blau, auch roth, Bruch splitterig, Fasern gewöhnlich parallel, gebraucht zu Verzierungen; c) ungeformter A. (Körnre-A., dichter, schuppiger A.), verschiedenfarbig, matt, undurchsichtig, Bruch splitterig; am Harz u. bei Wieliczka; d) zerfallener A. (Gekrösestein), in mancherlei Formen, Absatz aus dem Wasser; Fundort: Bochnia; e) der Vulpinit (von Vulpino in der Lombardei), ist ein Körner-A., mit etwas mehr Quarz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 511.
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