[76] Auswachsen, 1) A. des Getreides, Keimen der Körner, wenn sie noch in den Ähren sind; geschieht meist bei naßwarmer Witterung in der Ernte nach dem Abmähen, gewöhnlich im Liegen, nicht selten auch auf den noch stehenden Halmen. Einigermaßen verhüten kann man das A., wenn man das Wintergetreide in Puppen (s.d.) aufstellt u. das Sommergetreide bei ungünstiger Witterung öfters lüftet u. wendet. Das ausgewachsene Getreide taugt zum Säen wenig od. gar nicht, kann aber mit Vorsicht angewendet, zu Brod benutzt werden; nur muß man es gehörig austrocknen lassen, mit besserem Mehl mischen, sorgfältig kneten, stark säuern, salzen, mit etwas Kümmel vermischen, gehörig aufgehen lassen, nicht zu große Laibe formen u. diese in nicht zu jäher Hitze backen. 2) Im Wachsthum zu einem Übermaß eines Theils der Form nach gelangen, bes. unter Krümmung (Auswachsung) des Rückgraths; 3) (Chem.), bei der Oxydation, od. bei der Verquickung mit Quecksilber, bei vorsichtiger Schmelzung, od. beim Niederschlagen durch andere Metalle auf nassem Wege, eine ästige, blätterige od. baumförmige Bildung annehmen, folglich krystallisiren.