Witterung

[302] Witterung, 1) der Inbegriff der eben vorhandenen Vorgänge in der Atmosphäre, od. auch mehre Veränderungen in derselben, s. Wetter; daher Witterungsanzeigen, so v.w. Wetteranzeichen; Witterungskunde (Witterungslehre), so v.w. Meteorologie; 2) (Bergb.), so v.w. Wetter 3); 3) der Geruch, welchen ein Gegenstand von sich gibt; 4) stark riechende Sachen, welche man an einen Ort legt, um wilde Thiere zu bewegen an denselben zu kommen u. sich fangen zu lassen; so bestreicht man die Fuchseisen mit Fuchswitterung, einem Gemisch von Pfd. Gänsefett, mit etwas Violenwurzel u. pulverisirtem Süßholz, nach dem Erkalten etwas Kampfer dazu gemischt; od. mit Berliner W., 2 Löffel Gänsefett, 2 frische Pferdeäpfel, 1/2 Quentchen Kampfer, mit einer halben Zwiebel u. etwas geschnittenem Mäuseholz gebraten u. durchgeseiht; die Marderwitterung besteht für den Hausmarder aus 3 Gran Moschus, 11/2 Quentch. Anisöl u. 11/2 Quentch. Bisamöl; für den Baummarder [302] Foenum graecum, grob gestoßen, Marum verum u. Mutterkraut. Über die Wolfswitterung s.u. Wolf; 5) (Wasserb.), so v.w. Zuggraben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 302-303.
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