Bärlappen

[333] Bärlappen, 1) im Allgemeinen so v.w. Lycopodium; daher Bärlappsamen (Semen [Pollen] lycopodii, Drudenmehl, Streupulver), Blüthenstaub des Bärlappens, seines, geruch- u. geschmackloses Pulver, das sich schwer mit Wasser verbindet, weshalb man einen Gegenstand aus einem Glase mit Wasser, das mit demselben bestreut ist, ohne die Finger naß zu machen, heraus nehmen kann. Durch ein brennendes Licht geblasen, entzündet es sich blitzähnlich u. wird deshalb zur Erzeugung der Theaterblitze benutzt. Es dient zum Erzeugen einer raschen Flamme um Wein vom Umschlagen abzuhalten, zum Einstreuen wunder Stellen kleiner Kinder, u. ist jedenfalls allen anderen, von Müttern u. Hebammen empfohlenen kleisterbildenden u. gährungbefördernden Mehlen u. Einstreuungen vorzuziehen. Auch zum Einpudern der Pillen, um ihr Aneinanderkleben zu verhindern, ferner als Hauptbestandtheil heilender, trocknender Salben wird der B. angewendet. Er enthält einen eigenen chemischen Bestandtheil, s. Pollinin; 2) bes. Lycopodium clavatum, sonst als Herba musci od. terrestris officinell gegen Weichselzopf empfohlen, daher auch Plicaria genannt; in Schweden zu Fertigung von Fußdecken, die zum Abwischen der Schuhe vor die Thüren gelegt werden, benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 333.
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