[304] Baptisterĭum (v. gr.), 1) Badegefäß; 2) (Photisterium, Illuminatorum), seit dem 4. Jahrh. besondere kirchliche Gebäude, in denen die Taufcandidaten in der Christlichen Lehre unterrichtet u. dann an ihnen die Taufe vollzogen wurde. Die Baptisteria waren gewöhnlich rund, doch auch 6- u. 8eckig od. in Form eines Kreuzes gebaut. Sie waren von bedeutendem Umfang, da zuweilen mehrere tausend Personen darin getauft u. in denselben auch Versammlungen u. Concilien abgehalten wurden. Sie bestanden aus 2 Hauptabtheilungen, dem Vorhofe u. dem Innern (Heiligen). Im Vorhofe geschah die Vorbereitung der Täuflinge; das Innere enthielt ein Bassin (Colymbethra, Piscina, Fons), zu welchem 3 Stufen hinabführten u. über welchem gewöhnlich eine goldene od. silberne Taube als Symbol des Heiligen Geistes hing. In jedem Sprengel war gewöhnlich nur Ein mit der Kathedrale in Verbindung stehendes B. Seitdem das Besprengen statt des Untertauchens gewöhnlich wurde, schon Kinder u. nicht blos von den Bischöfen, sondern auch von den niederen Geistlichen getauft wurden, horten die Baptisterien als selbständige kirchliche Gebäude auf u. wurden mit den Kirchen selbst verbunden.