Bendēr [2]

[555] Bendēr, 1) (Teckin, Tigino), ein Kreis im russischen Gebiet Bessarabien, 65,200 Ew., hat mehrere Seen u. wird vom Dnjestr, Pruth, der Botna u. dem Kagitnik bewässert; 2) Kreisstadt u. Festung, nördlich am Dnjestr, mit hochliegender Citadelle; Handel; 15,000 Ew. – B. scheint erst im Mittelalter angelegt zu sein. Mit der Moldau besetzten die Türken auch B. u. befestigten es nach der Abtretung von Kaminiek an Polen nach neuerer Art. In dem nahen Dorfe Varnitza lebte König Karl XII. von Schweden 1709–1712 nach der Schlacht von Pultawa. Bei B. am 25. October 1769 Sieg der Türken unter dem Großvezier Ali Bey über die Russen unter Witgenstein. General Panin erstürmte es 1770, ließ Einwohner u. Besatzung niederhauen u. die Stadt abbrennen; im Frieden 1774 zurückgegeben, ward B. am 15. November 1789 von den Russen unter Potemkin nochmals erobert, wieder abgegeben, aber 1811 von Neuem erobert u. 1812 mit Rußland vereinigt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 555.
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