[660] Bertram, 1) (Bertramchamille, Bertramwurzel), Wurzel von Anthemis s. Anacylus Pyrethrum, in den Ländern am Mittelländischen Meere, bei uns cultivirt. Cylindrische, bräunliche, innen weißliche, officinelle, höchstens einen kleinen Finger starke, brennend scharf schmeckende, stark reizende, speichelerregende, schleimziehende Wurzel (Radix pyrethri) enthält ein butterartiges, scharfes, ätherisches Öl, Harz u. scharfen Stoff u. wird bisweilen gegen Zahnschmerzen (daher Zahnwurz) u. Lähmung der Zunge als Kaumittel, auch wohl als Ersatz zu Nießpulvern, auch um den Essig schärfer zu machen gebraucht. Auch Thierärzte bedienen sich ihrer. In der Türkei ist sie, mit Zucker überzogen, sehr in Gebrauch gegen Zahnweh u. katarrhalische Affectionen. Als Zahnmittel digerirt man den B. auch mit Schwefeläther, wie mit rectificirtem Weingeist (Bertramtinctur, Tinctura pyrethri); 2) (Bertramwurz, Pyrethrum), Untergattung von Chrysanthemum, nur durch eckige Achenen, derer Fruchtkrone kronenartig, unterschieden. Arten: P. Parthenium, Mutterkraut; P. Indorum wilde Camille, P. roseum u. carneum, die beiden letzteren mit rosen- od. fleischrothen Strahlenblüthen, wachsen am Kaukasus u. werden daselbst angebaut, da man aus ihren getrockneten Scheibenköpfen das kaukasische Insectenpulver bereitet.