Biberach

[732] Biberach, 1) Oberamt im württembergischen Donaukreise, 81/2 QM.; 26,500 Ew.; 2) Stadt daselbst, Amtssitz, Postamt u. Dekanat, Bierbrauerei (16–17,000 Eimer), Glockengießerei, Fertigung von Leder, Musselin; 5000 Ew. Geburtsort von C. M. Wieland. 1 Stunde davon das eisenhaltige Bad Jordan. – B., 751 noch ein Dorf u. seit 860 ein Marktflecken, scheint zur Zeit Friedrichs II. zur Stadt erhoben u. seitdem als Reichsstadt betrachtet worden zu sein; es wurde 1632 von dem Kaiser vergebens belagert, 1634 von den Schweden durch Accord eingenommen, 1646 an die Franzosen übergeben, welche es den Schweden überließen, in deren Händen es bis zum Westfälischen Frieden blieb. Im Spanischen Successionskrieg wurde die Stadt von den Baiern u. 1707 von den Franzosen genommen u. gebrandschatzt. Am 2. Octbr. 1796 fand hier zwischen Franzosen unter Moreau u. den Österreichern unter Latour ein Treffen statt, in welchem der Letztere geschlagen wurde. In der Nähe B-s am 9. Mai. 1800 zwischen den Österreichern u. Baiern unter Kray u. den Franzosen unter St. Cyr stattgehabten Schlacht blieben Letztere Sieger. 1803 im Reichsdeputationsreceß verlor B. seine Reichsfreiheit u. kam an Baden, 1806 aber durch die Rheinbundesacte an Württemberg; 3) Dorf im Amte Gengenbach des badenschen Mittelrheinkreises; 1300 Ew.; 4) Dorf im. Oberamte Heilbronn des württembergischen Neckarkreises; 1280 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 732.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika