Brüniren

[371] Brüniren (v. fr.), das bes. bei Gewehrläufen in Anwendung kommende Verfahren, die Oberfläche des Eisens braun zu beizen, wozu man sich häufig der Spießglanzbutter (Chlorantimon, Englisches Bronzirsalz) bedient. Dasselbe erreicht man durch wiederholtes Benetzen der zu brunirenden Gegenstände mit verdünnter Salpetersäure u. Eintrocknen derselben; um die Färbung dunkler zu machen, bedient man sich nachträglich noch einer verdünnten Lösung von salpetersaurem Silberoxyd, durch deren wiederholte Anwendung man die Farbe bis ins Schwarze treiben kann. Schließlich wird der Lauf mit der Kratzbürste gereinigt u. zuletzt mit etwas Wachs eingerieben. Am besten ist aber das Benetzen u. Eintrocknen einer Mischung aus Scheidewasser, Weingeist, Kupfervitriol in Wasser aufgelöst, versüßtem Salpetergeist u. Stahl'scher alkalischer Eisentinctur. Vor der Anwendung dieser Mischung wird der Lauf durch Abreiben mit Kalk von Fett etc. gereinigt u. zuletzt mit heißem Wasser abgewaschen u. mit dem Brunirstahl geglättet.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 371.
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