[341] Broschiren (v. fr. Brocher), 1) in wollene od. seidene Zeuge Blumen wirken (daher broschirter Atlas broschirte Bänder, broschirte Sammete, broschirte Tressen, broschirte Zeuge etc.); es ist dazu ein doppelter Einschlag nöthig; der eine bildet den Grund, der andere die bunten Blumen; dieser wird mit kleinen Schützen eingewirkt. Wenn man in weißem Grunde mit Gold broschirt, so werden erst noch gelbe Fäden, eben so, wenn man mit Silber auf gelbem Grunde broschirt, werden dazu erst noch weiße Fäden eingeschlagen, damit der anderfarbige Grund nicht zu sehr durchschimmert. Man nennt dies Compagnage. Man bedient sich zum B. der Broschirlade. Weber, welche das B. verstehen u. vorzüglich broschirte Arbeit fertigen, heißen Broschirer. 2) Arbeit des Buchbinders, wodurch die gefalzten Bogen einen lockeren Zusammenhalt bekommen. Dasselbe geschieht entweder durch das Verbinden der Bogen mittelst eines Fadens, der von einem Bogen zum anderen durchgestochen wird (heften); od. durch Einsägen des Rückens der zusammengepreßten Bogen u. Bestreichen des Einschnitts mit Leim (leimen). Wenn der Leim trocknet, so halten die Bogen zusammen. Die Bogen werden alsdann mit einem Papier- od. Pappumschlag versehen. Beim eigentlichen Binden der Bücher müssen die Bogen aus der Broschur gelöst u. gewöhnlich noch einmal gefalzt werden. Neue Bücher werden fast immer broschirt in den Handel gebracht, nur Schulbücher u. dgl. kommen roh (in albis) od. gebunden zum Verkauf. In England u. Amerika pflegt man neue Bücher, wenigstens solche von größerem Umfange, zu cartonniren, s.u. Carton.