Calămus [2]

[560] Calămus (Cal. L., Rottang), Pflanzengattung der Fam. der Palmae Lepidocaryinae-Pinnatifrondes, zur 6. Kl. 1. Ordn. L., polygamischzweihäusig, mit dreispaltigem Kelche, tief dreitheiliger Blumenkrone, 6 am Grunde verwachsenen Staubgefäßen, einem Fruchtknoten mit fast sitzender Narbe, drei- bis einsamiger, dachziegelartigschuppiger Beere u. rohrartigem, dornigem, dünnem, zuweilen über 100 Klaftern langem Stamme, der an Baumstämmen auf- u. niedersteigt u. sie umwindet. Die gefiederten Blätter stehen nicht blos an der Spitze, sondern an der ganzen Länge der Stämme u. Äste. Das Vaterland ist Ostindien u. aus ihren Stämmen wird das sogenannte Spanische Rohr, so wie aus den dünnen Asten das Stuhlrohr gewonnen. Hierzu eignen sich bes. C. petraeus Lour., C, scipionum[560] Lour., C. viminalis Lour., C. rudentum Lour. Aus den jungen Trieben von C. zalacca, die auf Kohlen geröstet od. gekocht werden, bereiten die Indianer eine wohlschmeckende Speise. C. Draco, im Innern von Sumatra, sondert an den die Früchte bedeckenden Schuppen ein rothes Harz ab, welches durch Abreiben od. Auskochen gewonnen wird u. als Drachenblut in den Handel kommt. Außerdem soll nur noch C. ornatus dieses Harz in den Früchten, doch wenig, enthalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 560-561.
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