Campan [2]

[602] Campan (spr. Kangpang), Jeanne Louise Henriette, geb. Genet; geb. 1752, Tochter eines Ministerialsecretärs, kam 1767 als Vorleserin der Töchter Ludwig XV. an den Hof, ward 1770 durch ihre Verheirathung mit Campan, Geheimen Secretär der Königin Marie Antoinette, in deren Nähe gezogen, stand als erste Kammerfrau sehr in deren Gunst u. ward erst durch Pethions Weigerung, sie mit in das Gefängniß (den Tempel) zu lassen, von ihr getrennt. Nach Robespierre's Sturz errichtete sie zu St. Germain eine Pension für junge Mädchen u. Napoleon vertraute ihr die Leitung des Erziehungshauses von Töchtern der Ehrenlegion zu Ecouen an. Nach der Rückkehr des Königs ward das Haus aufgehoben u. die C. entlassen; sie lebte nun zu Paris u. st. 1822. Ihre Memoires sur la vie privée de la reine Marie Antoinette, 5. Aufl. Par. 1823, 4 Bde. (deutsch Bresl. 1824, 3 Bde.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 602.
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