Ecouen

[465] Ecouen (spr. Ekuang), Flecken im Arrondissement Pontoise des französischen Departements Seine u. Oise, 2 Meilen nördlich von Paris; Baumwollgarnspinnerei, Seidenblondenfabrik; 1200 Ew. Lustschloß mit Park, unter Franz I. vom Connétable Anne de Montmorency erbaut u. bis zur Revolution Besitzthum der Bourbonischen Seitenlinie Condé, unter Napoleon I. Erziehungsanstalt für 300 Töchter von Mitgliedern der Ehrenlegion, von Madame Campan (s.d.) verwaltet, 1814 aufgehoben u. mit der Congregation der Mutter Gottes zu St. [465] Denis verbunden, das Schloß selbst schenkte Ludwig XVIII. der Comtesse de Cavla (s.d.), von der es später wieder an den letzten Prinzen von Condé (Ludwig Joseph) kam. Dieser verordnete 1829 testamenlarisch, daß E. zu einer Erziehungsanstalt von Kindern, deren Voreltern dem Hause Condé gedient hätten, bestimmt werde; als derselbe aber im August 1830 starb, verweigerte die französische Regierung dieser Stiftung die Concession. 1852 unterlag es, wie die übrigen Besitzungen der Familie Orleans, der Confiscation von Seiten Louis Napoleons. Außerdem hier noch das Schloß Adeline u. zahlreiche elegante Landhäuser der Pariser.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 465-466.
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