[642] Cantabrier (Cantăbri, a. Geogr.), in älterer Zeit Gesammtname der Völker der NKüste Spaniens, von denen das anstoßende Meer das Cantabrĭcum mare (j. Meer v. Biscaya) u. das in S. sie begrenzende Gebirge Cantăbri montes hieß. Daher verstand man früher unter Cantabria die ganze NKüste Spaniens bis an die Pyrenäen, während seit Augustus nur das Waldland westlich von den Autrigonen u. Vasconen u. östlich von den Asturern (also das jetzige Biscaya, das nördliche Burgos u. das westliche Guipuzcoa) diesen Namen führte. Sie waren ein rohes, abgehärtetes Bergvolk, bei denen die Frauen die Acker bauten; ein Lieblingsgetränk bereiteten sie sich aus dem Opferblut; berühmt waren die Cantabrischen Schinken. Die C. zerfielen in mehrere Zweige: Concanen, Conisker, Origenomesker, Turmodiger, Carieter, Vennenser u.a.; Städte waren: Juliobriga, Blendium, Concana u. Vellica. Sie erhielten sich lange ihre Unabhängigkeit von den Römern, bis seit Augustus Zeit bes. die zwischen den Astures, Autrigones u. Vascones, etwa j. in den baskischen Provinzen u. einem Theil des j. Burgos, in dem Cantabrischen Kriege (2519 v. Chr.) von denselben unterjocht wurden (s. Spanien Gesch.). Viele fanden ihren Tod in den Schlachten, Viele ermordeten sich selbst; die Wenigen, die sich ergaben, mußten sich in der Ebne niederlassen, welche aber doch nur durch zahlreiche Besatzungen im Zaume gehalten werden konnten; der Rest, welcher in dem Gebirge blieb, sind die Ahnen der Basken.