[668] Caprification (v. lat.), schon den Griechen u. Römern bekanntes, in der Levante, auch zum Theil in Italien übliches Verfahren, die Reise der Feigen zu befördern u. sie in größerer Menge zu erhalten. Man hängt über den (allein cultivirten) weiblichen Feigenbaum die mit einem Theil der Zweige abgeschnittenen, sogenannten Früchte des männlichen (wilden) Feigenbaums (Caprifĭcus), in welche häufig die Feigengallwespe (Cynips psenes L.) Eier legt, die dann als geflügeltes Insect auskriecht u. instinctmäßig auch in die unreifen Feigen eindringt u., nach der gemeinen Meinung, Samenstaub aus den männlichen Feigen zu den weiblichen Blüthen bringt; man erlangt Gleiches, wenn man aller 45 Tage einen Tropfen Öl in die Öffnung der weiblichen Feigen bringt. Feigen ohne C. haben einen angenehmeren Geschmack u. halten sich besser. Daher Caprisiciren, Feigen künstlich befruchten.