[665] Casto d'Istria, 1) Bezirk im Kreise Mitterburg des österreichischen Küstenlandes; 7,95 QM., 43,600 Ew.; Hauptstadt darin, am Busen von Triest, aus einer Felseninsel; ist befestigt u. durch eine lange Zugbrücke mit dem Festlande verbunden, die durch das Kastell Leone vertheidigt wird; Hafen, Bischof, Dom, Minoriten- u. Kapuzinerkloster, Lyceum u. Gymnasium, 30 Kirchen, Gerbereien, Salinendirection, Salzamt, Salinen, Handel mit Seesalz, Baumöl u. Wein, Fischerei u. Küstenschifffahrt. Eine Wasserleitung bringt der Stadt Trinkwasser; 6500 Ew. C. soll von Kolchiern unter dem Namen Ägida erbaut worden sein. In der 1. Hälfte des 6. Jahrh. n. Chr. flohen viele reiche Familien vor den Longobarden, Avaren u. Slawen hierher u. gründeten die Größe u. den Wohlstand der Stadt; in der 2. Hälfte des 6. Jahrh. ward sie von Justinian erobert, verschönert u. nach dessen Oheim Justinus II. Justinopolis genannt. Später riß sie sich von den römischen Kaisern los u. behauptete sich als Republik bis 932, wo sie von den Venetianern erobert wurde. 1380 wurde sie genuesisch; 1487 mit Hülfe Venedigs wieder frei. Fortan ward C. von Venedig oft in seinen Fehden mit Triest unterstützt u. zur Hauptstadt von Istrien erhoben. Mit ganz Istrien kam auch C. unter die Herrschaft Österreichs.