Chioggia

[44] Chioggia (spr. Kiodscha), District u. Hauptstadt auf der gleichnamigen Insel der Lagunen in der österreichischen Provinz u. Kronland Venedig; Bischof, Kathedrale, Gymnasium, Seminar, Erziehungsanstalt für Mädchen, Waisenhaus, Ursulinerinnenkloster, Kastell, der Hafen liegt nördlich davon, ist der tiefste in den Lagunen u. außer den beiden Forts Caroman u. San Felice noch durch Batterien geschützt; Ch. ist auf Pfähle gebaut, wird durch einen Kanal mit der Etsch u. durch eine 750 Schritte lange Brücke mit der Insel Brondolo verbunden; Seesalzwerke, Schiffbau u. Schifffahrt, Fischerei; 26,000 Ew. – Ch. ursprünglich Fossa Claudia, seit dem 4. Jahrh. Clugia genannt, wurde bes. seit den Einfällen der Germanen in Italien bevölkert, indem viele hierher flohen; dann bemächtigten sich die Venetianer der Stadt u. ließen sie bis 672 durch einen Tribunen verwalten; 672 wurde das Tribunat in ein Guastaldat verwandelt u. 706 erhielt es sogar einen Podesta. 809 wurde Ch. vom König Pipin niedergebrannt, aber 811 wieder aufgebaut; 901 wurde sie von den Slawen zerstört; 1100 nahm der Bischof von Malamoceo seinen Sitz hier; 16. Aug. 1379 wurde Ch. von den Genuesern erobert, aber 24. Juni 1380 von Venedig wieder genommen (Krieg von Ch., Bellum Clodianum), s. u. Venedig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 44.
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