[88] Choriambus (v. gr., Metr.), Versfuß bestehend aus einem Choreus mit folgendem Jambos ( ⌣ ⌣_). Da Choriamben selten für sich gebraucht werden, so kommt nicht leicht ein reiner Choriambischer Vers vor, sondern, da der Ch. meistens zwischen ein besonderes Anfangs- u. Schlußglied gesetzt wird, wovon das erste meist trochäisch schließt, das letzte jambisch anhebt, bilden sich mehrere Klassen der choriambischen Verse, die größtentheils der lyrischen Dichtung angehören: a) choriambische Verse ohne besonderes Anfangsglied; z.B. der Adonische Vers; b) choriambische Verse mit einfüßigem Anfangs- u. Schlußgliede, so der Pherekratische Vers, der Glykonische Vers, der kleinere u. größere Asklepiadeos (s.d.a.); c) choriambische Verse mit 2füßigem Anfangs- u. Schlußgliede, wohin der kleinere u. der größere Sapphische Vers gehören. Choriambische Verse mit einer spondeischen Basis (_) u. jambischen Katalexis (⌣_), bilden die Choriambische Strophe bei Horatius. Da die choriambische Strophe aus zweierlei Versart, aber 4 Zeilen besteht, so nennt man sie auch Dicolontetrastrophon. Choriambischer Dimĕter, zweigliedriger Ch., aus 1 Ch. u. 1 Bacchius (z.B.
Choriambischer Trimĕten aus 3 Gliedern, 1 Spondeus, 1 Ch. u. 1 Jambus
beide Versarten gebrauchten die Alten nicht ohne Verbindung mit andern. Von dem Choriambischen Tetramĕter u. Choriambischen Pentamĕter vermehrt jener das Metrum um einen, dieser um 2 Ch., also