[94] Chriemhild (Krimhilt), einer der Hauptcharaktere des Nibelungenliedes, war die Schwester des Burgundenkönigs Gunther, lebte an dessen Hofe zu Worms, als Siegfried aus Xanten zu Gunther kam, um für sich um die Hand der Ch. zu werben. Er erhielt sie nach einem dem Könige Gunther geleisteten Dienste (s. Brunhilde) u. zog mit ihr zurück in ihre Heimath. Nachdem Siegfried von Hagen ermordet war, lebte Ch. als Wittwe 13 Jahre in Worms, bis der Markgraf Rüdiger von Bechlaren sie als Gemahlin für seinen Herrn, den Hunnenkönig Etzel (Attila), begehrte. Sie vermählte sich mit Etzel u. zog mit ihm nach Ungarn, wohin sie nach 13 Jahren ihre Verwandten aus Burgund mit deren Dienstmannen einlud u. zur Rache für Siegfrieds Ermordung unter diesen ein furchtbares Blutbad anrichten ließ. Sie selbst erschlug mit Siegfrieds Schwerte dessen Mörder, wurde aber selbst von dem alten Hildebrand, einem Dienstmann Dietrichs von Bern, getödtet.