Czelakowski

[624] Czelakowski, Franz Ladisl., geb. 1799 zu Strakonice in Böhmen, war seit 1821 Erzieher in vornehmen Häusern, privatisirte seit 1828 in Prag, redigirte die Vierteljahrschrift für die katholische Geistlichkeit, die Böhmische Zeitung u. die Biene; 1834 wurde er auch Professor der Böhmischen Literatur an der Universität. Als er in Folge eines Gedichtes 1835 seine Professur verlor, wurde er Bibliothekar der Gräfin Kinsky, 1842 aber Professor der Slawischen Sprachen u. Literatur in Breslau u. 1848 wieder in Prag, wo er am 5. August 1852 st. Er schr.: Vermischte Gedichte, Prag 1822, n. A. 1830; Nachhall russischer Volkslieder, 1829; Nachhall böhmischer Volkslieder, 1840; Centifolie (Gedichte), 1840; gab heraus: Slawische Volkslieder, mit Übersetzung, 1822–27, 3 Bde.; Sammlung lithauischer Volkslieder, 1827; Panslawische Chrestomathie, 1850 f., 2 Bde.; Böhmisches Lesebuch, 1851, 3 Bde.; Nachtrag zu Jungmanns böhmischem Wörterbuch, 1851; Populäre Philosophie u. Sprüchwörter der slawischen Sprache, 1851; Mudroslovi narodu slovanskeho ve prislovich, Prag 1852; Cteni osrovnavaci mluvnici Slovanske na universitě Pražske, ebd. 1853. Mehrere seiner Gedichte sind in's Deutsche übersetzt u. in Wenzig's Klänge aus dem böhmischen Dichtergarten (Lpz. 1856) aufgenommen. Er übersetzte auch Walter Scotts Lady of the Lake, Augustinus De civitate dei, 1829–33, 5 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 624.
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