Jungmann

[184] Jungmann, 1) Jos. Jak., geb. 1773 zu Hudlitz in Böhmen; wurde 1799 Lehrer am Gymnasium in Leitmeritz, 1815 Professor am Altstädter Gymnasium in Prag, 1834 Präfect desselben 1840 Rector der Universität u. st. 1847 in Prag. Er schr.: Geschichte der Böhmischen Sprache u. Literatur, Prag 1825, 2. Aufl. 1848; Slowesnost (Chrestomathie der neuböhmischen Literatur), 1820, 2. Aufl. 1845; Slownik Cesko-Nemecky (Wörterbuch der Böhmischen Sprache), 1835–39, 5 Bde.; übersetzte Miltons verlorenes Paradies ins Böhmische, 1811, 2. Aufl. 1842. Gesammelte Schriften, 1841, u. ff. 2) Ant. Joh., Bruder des Vor., geb. 1775; Professor der Entbindungskunde in Prag; er schr.: Lehrbuch der Geburtshülfe, Prag 1811, 2 Bde.; Lehrbuch der Geburtshülfe für Hebammen, ebd. 1812; Das Technische der Geburtshülfe etc., ebd. 1824, u. m. a. 3) Eduard, geb. 1815 im Großherzogthum Posen, trat 1832 in die preußische 5. Artilleriebrigade, wurde 1835 Lieutenant, ging 1845 als Instructionsoffizier nach der Türkei, kehrte 1848 zurück u. trat als Major in die schleswig-holsteinische Artillerie, wo er am 5. April 1849 mit der 5. Festungsbatterie bei Eckernförde wesentlich zur Eroberung der dänischen Fregatte Gefion beitrug. Später ging er in preußische Dienste u. erhielt 1857 eine Anstellung im Jahdegebiete.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 184.
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