Decisĭo

[782] Decisĭo (lat.), 1) Entscheidung, Bescheid; 2) Entscheidung einer zweifelhaften Rechtsfrage, auch auf dem Wege der Gesetzgebung, daher Decisiones quinquaginta, 50 Constitutionen Justinians zur Entscheidung von bei Zusammenstellung der Digesten deren Compilatoren aufgestoßenen Controversen älterer Juristen, aus den Jahren 529–30. Sie bildeten eine eigene Sammlung u. sind später in den Codex repetitae praelectionis (s. u. Corpus juris) aufgenommen. Man erkennt sie im Cod. äußerlich an der Überschrift Justinianus Juliano od. Joanni P. P., u. an der Überschrift Lampadio et Oreste conss. od. Anno primo od. A. secundo post consul. Lampadii et Orestis. Einzeln mit Commentar herausgeg. von Mevillius, Par. 1618; von Linglois, Antw. 1661, Fol.; von Strauch, Gieß. 1676; von Bossi, Wien 1703; von Hagen, ebd. 1735. Decisiones electorales Saxonicae, a) die ältere, Erledigung der zweifelhaften Rechtsfälle unter Kurfürst Johann Georg II., vom 22. Juni 1661, in 91 Decisionen über Consistorial-, Justiz- u. Finanzsachen; b) die neuere, von Friedrich August II. vom 2. Juli 1746, in 40 Decisionen meist über Privatrecht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 782.
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