Digitālis

[150] Digitālis (D. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularineae-Digitaleae, 2. Ordn. 14. Kl. L., mit fünftheiligem Kelche, glockiger Blumenkrone mit schiefem vierspaltigem Saume, der obere Lappen ausgerandet, vier zweimächtigen Staubgefäßen, im Grunde der Blumenkrone eingefügt; durch die eingebogenen Klappenränder zweifächerige Kapsel mit oben freiem Samenträger; Arten: D. purpurea (Rother Fingerhut), zweijährige Pflanze; hin u. wieder in Deutschland wild, wegen Schönheit der Blume häufig in Gärten gezogen; Blumenkrone purpurfarbig, mit dunkelpurpurfarbigen, weiß gerandeten Flecken; blüht vom Juni bis August; Blätter u. Blumen enthalten eine flüchtige Schärfe u. ein narkotisches Princip u. wirken giftartig. In geringen Gaben aber ist das Pulver, der eingedickte frische Saft, das wässerige Extract od. die geistige Tinctur davon, eines der vorzüglichsten u. gebräuchlichsten Heilmittel, bes. in Wassersuchten, bei manchen Herzkrankheiten, auch gegen Krämpfe, Skropheln etc.; D. purpurascens in Bergwäldern, gelb, röthlichroth punktirt, selten; D. laevigata Waldst. u. Kit, in Kroatien u. Dalmatien, so wie D. ferruginea L. in Italien, dem rothen an Wirksamkeit gleich; D. aurea L. in Griechenland, wird für den weißen Elleborus der Alten gehalten; D. ochroleuca, gelblühend, häufig in Deutschland u. Schweiz; D. lanata (Winterli), mit wolligem Kelch u. Nebenblättchen, in Ungarn, Zierpflanze; D. sceptrum, schöner Strauch auf Madera, so wie D. canariensis etc., Zierde in Pflanzensammlungen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 150.
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