[928] St. Etienne (spr. Sängt Etjânu), 1) Arrondissement im französischen Departement Loire, 29,6 QM.; 179,400 Ew. in 8 Cantonen; 2) Hauptstadt darin, am Furand u. an der Eisenbahn von Nevers nach Lyon, eine der bedeutendsten Fabrikstädte Frankreichs; Justizpalast, 9 Kirchen, Rathhaus, Museum, Schauspielhaus, Hospital, Börse, Handelsgericht, Manufacturkammer, Gewerberath, Lyceum, Bergwerks-, Handels-, Gewerb- u.a. Schulen, Taubstummenanstalt, öffentliche Bibliothek, Ökonomische u. Handelsgesellschaft; Gewerbthätigkeit (bes. Fabriken) in Gewehren, Eisen- u. Stahlwaaren (Messer, Instrumente, Nägel etc.), Maschinenbau, Baumwollen-, Seiden- (bes. Seidenband) u. Sammetmanufacturen; Bleicherei, Gerberei, Färberei, Papiermühlen, Glashütten, lebhafter Handel; in der Nähe Steinkohlenlager. 1866: 94,432 Ew. In der ganzen Umgegend ebenfalls sehr lebhafte Gewerbthätigkeit. E. war früher ein bloßer Flecken, wurde im 15. Jahrh. mit einer Mauer umgeben, hob sich sehr bald durch Handel u. Gewerbe, wurde 1563 u. 1570 von den Hugenotten erobert u. 1816 zur Hauptstadt des Departements Loire erhoben; später wurde die Präfectur jedoch nach Montbrison verlegt. 3) (St. E. de Baigorry, spr. St. E. d' Bägorry), Marktflecken im Arrondissement Mauléondes französischen Departements Basses-Pyrénées, Eisenhämmer, Gießerei, Eisen-, Blei- u. Kupferbergwerke; 3300 Ew.; 4) (St. E. de Lugdares, spr. St. E. d' Lügdars), Flecken im Arrondissement Largentière des französischen Departements Ardèche, Porzellanerdegruben; 1900 Ew.; 5) (St. E. de Mont Luc, spr. St. E. d' Mongt Lüs), Flecken im Arrondissement Savenay des franz. Departements Loire inférieure; 4000 Ew.