Eupiōn

[955] Eupiōn, C5H12, von Reichenbach neben Kreosot etc. aus den Producten der trockenen Destillation des Holzes erhalten, läßt sich aus rectificirtem Theeröl mittelst Weingeist niederschlagen. Es ist[955] eine farblose, leichtflüssige, wasserhelle Flüssigkeit, gefriert bei 20° noch nicht, siedet bei 47° u. hat ein spec. Gew. von 0,74. Die Dämpfe lassen sich entzünden u. brennen mit rußfreier Flamme. An der Luft bleibt es unverändert, Salpetersäure, Schwefelsäure u. doppelt chromsaures Kali sind ohne Einwirkung. Chlor u. Brom bilden Substitutionsproducte. Iod löst sich darin mit Leichtigkeit unter violetter Färbung.) Schwefel löst sich der Siedehitze; in Wasser. löst sich das E. nicht, wohl aber in Alkohol u. Äther. Da es hell, klar, rußfrei u. mit Docht brennt, so eignet es sich zu einem Leuchtmaterial, das dem feinsten Öle nichts nachgibt, nicht schmiert, den Docht nicht verdickt, an der Luft nicht verharzt, an der Kälte nicht erstarrt etc. Nach Frankland ist das Amylhydrür, C10H12, ein wesentlicher Bestandtheil des E.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 955-956.
Lizenz:
Faksimiles:
955 | 956
Kategorien: