Feronière

[203] Feronière (spr. Feroniähr), schöne Gattin eines Eisenhändlers (nach Andern eines Advocaten Feron), entzündete 1538 die Begierde des Königs Franz I. von Frankreich, der deshalb erkrankte. Geschäftig hinterbrachten die Höflinge dem Manne, daß, wenn er nicht seine Frau vermöge, sich dem König zu ergeben, dies sein Untergang sein werde. Schwach, bestimmte dieser die unglückliche Frau selbst dazu, dem König zu Willen zu sein; kaum war dies aber geschehen, als er von Eifersucht verzehrt sich von einem gemeinen Weibe von syphilitischer Krankheit selbst anstecken ließ, um das (damals mehr als jetzt) gefährliche Übel seinem Weibe mitzutheilen, die so schuld an dem unheilbaren Übel des Königs wurde. Alle 3 starben davon, der König nach 8 Jahren (1547). Nach dieser Frau soll ein metallenes Stirnband als Damenschmuck Feroniere genannt worden sein.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 203.
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