Fioravanti

[294] Fioravanti, 1) Leonardo, von Bologna, Charletan des 16. Jahrh.; hielt sich an mehreren Orten in Italien auf, nahm den Doctor-, Grafen- u. Rittertitel an u. st. 1588; er schr.: Lo specchio di scienza universale, Vened. 1564; Il compendio dei secreti etc., ebd. 1571; La chirurgia, ebd. 1581 u. ö., auch oft übersetzt; von ihm stammt ein Balsam (Balsamum Fioravanti). 2) Valentino, geb. 1768 in Rom, studirte Musik unter Jannaconi, besuchte dann das Conservatorium in Neapel u. trat 1791 als Componist auf. Als solcher kam er jedoch erst 1797 in Aufnahme, als er in Turin seine komische Oper: Il furbo contro il furbo, zur Aufführung brachte. Bald darauf wurde er Intendant der Italienischen Oper in Lissabon, ging von dort 1807 nach Paris u. kehrte nach Neapel zurück, wo er auch ferner für die Bühne arbeitete. 1816 ernannte ihn der Papst zum Capellmeister an St. Peter, worauf er sich mit großem Eifer u. Erfolg der Kirchenmusik widmete. Er st. 1837 in Capua u. setzte die Opern: Il fabro Parigino. Virtuosi ambulanti, Raoul de Crequi, Gli amori di Domingio e d'Adelaide, Il Ciabattino u. Canta trice villane, welche letztere über fast alle größeren europäischen Bühnen ging u. auch in Deutschland unter dem Namen die Dorssängerinnen sehr beliebt war.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 294.
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