Flatheads

[335] Flatheads (spr. Flätthedds, d.i. Flachköpfe, auch Selipsch genannt), Indianerstamm im W. der Rocky-Mountains, an den Ufern der Quellen- u. oberen Nebenflüsse des Columbia-Rivers, namentlich im Gebiete Oregon (Nordamerika) schlank u. wohlgebaut, kupferfarbig, gutmüthig, offen, ehrlich, gastfrei, tapfer, mit den Blackfoot-Indianern in fortwährender Feindschaft lebend. Die Männer tragen ein ledernes Hemd u. eine Art Beinkleider, über den Hüften zusammengebunden; die Frauen lederne Röcke, mit Muscheln u. Korallen besetzt. Sie wohnen in kegelförmigen, mit Fellen bedeckten Hütten, die sie sehr reinlich halten, u. nähren sich von Wurzeln, Beeren u. dem Ertrage der Jagd, welche ihre Hauptbeschäftigung ist. Die Würde des Volkshäuptlings ist erblich; die Kriegshäuptlinge (Sadschems) werden jährlich neu gewählt. Ihre Sprache ist noch wenig bekannt; sie scheinen ziemlich bildungsfähig zu sein; das Christenthum, von Missionären der Wesleyaner verbreitet, hat einige Fortschritte unter ihnen gemacht. Ihre Gesammtzahl wird auf 60,000 Seelen geschätzt: sie haben den Namen von der Gewohnheit, den neugeborenen Kindern den Kopf zwischen zwei Bretern flach zu drücken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 335.
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