Flensburg

[350] Flensburg, 1) Amt im Herzogthum Schleswig, 17 QM., 27.000 Ew.; begreift den größten Theil von Angeln, zerfällt in die Wies-, Uggel-, Husbye-, Nie- u. Munkbrarupharde; 2) größte Stadt des Herzogthums Schleswig, an einem Meerbusen der Ostsee (Flensburger Hafen); Sitz des Appellationsgerichts für Schleswig u. des Amts F.; 4 Kirchen, öffentliche Schule, zugleich Gelehrte u. Realschule; F. hat den besten Hafen u. den bedeutendsten Handel in Schleswig (130 Schiffe); Branntweinbrennereien, Brauereien, Tabak- u. Tuchfabriken, Zuckersiedereien; 14,000 Ew. In der Nähe von F. die Ruinen des Schlosses Duburg, wo die Königin Margarethe starb. – F. wurde im Kriege zwischen Erich dem Heiligen u. seinem Bruder Abel im 13. Jahrh. von Ersterem erobert u. verbrannt; in dem Kriege des Grafen Niklas von Holstein gegen seinen Bruder Heinrich befestigt; nach der Mitte des 13. Jahrh. von dem Grafen Heinrich an Erich VII. als Unterpfand gegeben u. nach geleisteter Zahlung nicht verlassen, bis die Dänen bei Eggebeck geschlagen waren. Dann nahmen es die Dänen wieder; 1427 wurde es von Heinrich von Schleswig erobert; 1431 von den Holsteinern wieder erobert; 1627 u. 1628 von den Kaiserlichen genommen; seit 1643 öfter von den Schweden erobert; im März 1848 wurde die Stadt von preußisch-hannöverschen Truppen genommen, 1849 aber geräumt u. von Schweden besetzt, bis 1850 die Dänen wieder davon Besitz nahmen. O. H. Möller, Historischer Bericht von F., Flensb. 1767.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 350.
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