Fonfrede

[407] Fonfrede (spr. Fongfrähd), 1) Jean Baptiste Boyer F., geb. 1766 in Bordeaux, Sohn eines Kaufmanns, Anfangs Geistlicher, dann Kaufmann, ging nach Holland, kehrte aber nach Bordeaux zurück; er war einer der eifrigsten Girondisten, klagte 1792 Marat an, stimmte für den Tod Ludwigs XVI. u. st. selbst 1793 auf dem Blutgerüste. 2) Henri, Sohn des Vorigen, geb. 1788 in Bordeaux; war erst Advocat, dann Kaufmann in Bordeaux u. gründete das Haus F. u. Ducos. Erst 1820 wurde er publicistischer Schriftsteller, gab in Bordeaux die Tribune heraus, litt aber wegen eines Artikels gegen den Herzog von Angoulème arge Verfolgungen u., ward vor Gericht gezogen u. sein Journal unterdrückt. 1830 unterstützte er die Juli-revolution, wurde aber darauf conservativ u. gab seit 1837 den Courrier de Bordeaux heraus, das einzige wichtige Provinzialblatt. Er st. 1841 in Bordaux; sein () Oeuvres gab Chapman, Par. 1844, 10 Bde., heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 407.
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