Gabĭi

[830] Gabĭi (a. Geogr.), eine der größten u. mächtigsten Städte des Latinischen Bundes, nördlich am Albanergebirg, Colonie von Alba Longa; mit Rom durch die Gabina via verbunden; hatte in ihrer Nähe viele Steinbrüche. Hier führten die Pelasger den Dienst der Juno ein, die daher den Beinamen Gabina hatte. Hier soll auch Romulus erzogen worden sein, u. von hier empfingen die Römer die etruskische Disciplin. G. stritt Anfangs mit Rom um die Herrschaft. Auf Anstiften der Volsker erklärte G. 528 v. Chr. den Römern Krieg. Diese verheerten das Gebiet u. belagerten G. lange vergebens; da kam Sext. Tarquinius, Sohn des Königs Tarquinius, stellte sich beleidigt von seinem Vater u. bot den Gabiniern seinen Dienst an. Nachdem er sich ihr Zutrauen erworben u. die einflußreichsten Bürger aus dem Wege geräumt hatte, öffnete er seinem Vater die Thore. Zu Augusts Zeit standen noch einige Häuser; jetzt nichts mehr, es stand beim jetzigen Gallicano.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 830.
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