[96] Gelb, 1) (Phys.), eine der drei reinen od. Hauptfarben, u. zwar die mittlere zwischen Roth u. Blau; in dem durch Zerlegung des ungefärbten Lichtes entstehenden Farbenspectrum hat G. seine Stellung zwischen Orange u. Grün. Mit Roth bildet es Orange, mit Blau dagegen Grün; seine Complementäre ist Violett. Das Nähere s.u. Farben. Die verschiedenen Schattirungen zwischen Hell- u. Dunkelgelb werden gewöhnlich nach den Stoffen, denen diese so nüancirte Farbe natürlich zukommt, bezeichnet, wie: stroh-, wachs-, schwefel-, citronen-, dotter-, goldgelb u.a. In seiner Reinheit (wie z.B. im Sonnenbilde od. in reinem Golde) macht G. einen angenehmen, erheiternden Eindruck, dient daher auch zur Ausschmückung, verlangt jedoch Unterbrechung; desto mißfälliger ist ein schmutziges, ins Grüne spielendes G., bes. auch als Hindeutung auf widrige Stoffe, wie z.B. auf Galle; daher gilt auch G. für die Farbe des Neides, auch für die der Anmaßung u. Hoffahrt. Bei den Chinesen u. mehreren anderen Völkern ist G. Farbe der Trauer. 2) (Technol.), s. Gelbfärben.
Adelung-1793: Gelb, das · Gelb
Brockhaus-1911: Pariser Gelb · Steinbühler Gelb · Turners Gelb · Casseler Gelb · Kölner Gelb · Leipziger Gelb
Lueger-1904: Gelb · Amberger Erde, Amberger Gelb
Meyers-1905: Gelb, seifenecht · Turners Gelb · Chineser Gelb · Gelb
Pierer-1857: Pariser Gelb · Schwarz-Roth-Gelb · Turners Gelb · Neapolitanisches Gelb · Gelb in Gelb · Kasseler Gelb · Kölner Gelb