Gellĭus

[116] Gellĭus, die Gellia gens war ein samnitisches Geschlecht, von welchem bekannt sind: 1) G. Egnatius, s. Egnatius 2); 2) G. Poplicola, s.u. Poplicola; später bes. 3) Aulus G. (irrthümlich Agellius genannt, wegen der Abkürzung des Vornamens A. Gellius), römischer Schriftsteller des 2. Jahrh. n. Chr., sein Geburts- u. Todesjahr, sowie seine Familienverhältnisse sind unbekannt; er studirte in Rom Grammatik u. Rhetorik, namentlich bei Fronto, dann in Athen Philosophie bei Calvisius Taurus, Peregrinus Proteus u.a., u. hatte dort auch Zutritt im Hause des Herodes Atticus. Nach Rom zurückgekehrt, verwaltete er ein Richteramt u. setzte dabei seine gelehrten Studien fort. Er schrieb Noctes Atticae (Attische Nächte, weil er das Buch in den langen Winternächten in Athen begann) in 20 Büchern, enthaltend Auszüge aus römischen u. griechischen Schriftstellern u. Aufzeichnungen aus Unterhaltungen mit gelehrten Zeitgenossen über Sprache, Literatur u. Alterthümer; vom 6. Buche fehlt der Anfang, vom 8. ist nur die Inhaltsangabe seiner 15 Capitel übrig; erste Ausgabe Venedig 1472, Fol.; dann von H. Stephanus, Par. 1585, Genf 1609; von J. Fr. u. Jac. Gronov, Leyd. 1760; von Lion, Gött. 1824 f., 2 Bde.; neueste von Hertz, Lpz. 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 116.
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