Gex

[333] Gex (spr. Scheh), 1) (Gesinensis pagus), sonst eigene Landschaft in Südostfrankreich, durch die Rhône von Savoyen getrennt; gehört jetzt größtentheils zum Departement Ain; 2) Arrondissement im Departement Ain; 25,000 Ew. in drei Cantonen; 3) Hauptstadt darin, am Mont St. Claude, Civiltribunal, Uhrenfabrikation, Käsebereitung, Wein-, Woll- u. Lederhandel; 2700 Ew.; war vor der Revolution Hauptstadt der gleichnamigen Landschaft. – G. war früher Herrschaft u. gehörte zur Grafschaft Genevois; der erste Dynast war Amadeus, der sie von seinem Bruder Wilhelm, Grafen von Savoyen, erhielt. Durch seine Enkelin kam G. an die Herren von Joinville. Einer derselben, Hugo, unterwarf sich dem Dauphin von Viennois. Sein Nachfolger, Hugo von Genevois, Gemahl von dessen Schwester, Eleonore von G., verlor G. 1353 an den Grafen Amadeus von Savoyen. 1601 traten die Grafen von Savoyen, nach dem Frieden zu Lyon, G. an die Krone Frankreich ab, doch behielt es seine eigene Verfassung. Ludwig XIII. vertauschte es gegen das Schloß Chinon an Heinrich von Bourbon, Prinzen von Condé; unter der Revolution gehörte es Anfangs zum Departement Leman. Die Stadt G. kam mit der Herrschaft 1353 an Savoyen; wurde 1536 von den Bernern erobert, 1564 zurückgegeben, 1589 von den Genfern genommen u. geschleift, 1601 aber mit dem Lande an Frankreich abgetreten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 333.
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