Gley

[407] Gley, Gerard, geb. 1765 zu Gerardiner im französischen Departement des Vosges, wurde 1785 Repetent der Philosophie u. Mathematik in Strasburg, Lector der Philosophie u. Professor der Theologie, verließ 1791 sein Vaterland, hielt sich seit 1792 in Bamberg auf, wurde 1795 Professor der fremden Sprachen daselbst, begründete in d. J. die Bamberger Zeitung u. redigirte dieselbe bis 1801 u. von 1804–6, folgte 1806 dem französischen Marschall Davoust als Secrétaire interprête u. wurde von diesem nach Beendigung des Französisch-preußischen Kriegs zum Generalcommissär des Fürstenthums Lowitz in Polen ernannt, kehrte 1813 nach Paris zurück, ging dann nach Colmar u. St. Dié, wo er ein Erziehungsinstitut gründete, wurde 1815 Professor der Philosophie in Tours, später Sprachforscher im Missionsinstitute in Paris u. 1822 Prediger im Invalidenhospitale, wo er 1837 starb. Er schrieb: Actenstücke zur Geschichte des Rastadter Congresses, Bamb. 1799, 2 Hefte; Langue et littérature des anciens Franc., Par. 1814; Leçons d'histoire et chronographie, Par. 1822–24, 2 Bde.; Philosophicae institutiones, ebd. 1822–24, 4 Bde.; Doctrine de l'église de France sur l'autorité des souverains pontifes et sur celle du pouvoir tempor., ebd. 1827; Voyage en Allemagne et en Pologne pendant les ans 1806–12, 2 Bde. u.a.m.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 407.
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