Gozzi

[519] Gozzi, 1) Gasparo, Graf G., geb. 1713 in Venedig; verheirathete sich mit Louise Bergalli (geb. 1703 in Venedig, bekannt durch ihre musikalischen Dramen Agide, Re di Sparta, Vened. 1725, La Bradamante, ebd. 1747, u.a., durch Übersetzungen der Lustspiele des Terenz, der Tragödien Racine's etc.) u. schrieb eine Serie Trauerspiele für das Theater S. Angelo in Venedig u. gab die Gazetta Veneta heraus. 1744 wurde er von der venetianischen Regierung beauftragt, einen Plan zu Gelehrtenschulen zu entwerfen, wofür er einen Jahrgehalt bezog. Er st. 1786 u. schr. noch Lettere diverse, Ven. 1754, 2 Bde. (deutsch Altenb. 1763); Werke in 12 Bänden, Vened. 1794–1798, in 22 Bdn., ebd. 1812. 2) Carlo, Bruder des Vorigen, geb. 1718 in Venedig u. st. zu Anfang des 19. Jahrh.; bearbeitete Volksmährchen u. Feenerzählungen dramatisch; Werke, 1772, 8 Bde., wozu 1799 noch ein 9. kam; u. Aufl. Berl. 1808, 3 Thle.; übersetzt von Werthes, Bern 1795, 5 Thle.; besonders bekannt ist G. in Deutschland durch seine Turandot, welche Schiller bearbeitete; vgl. Horn, Über C. G-s dramatische Poesie, Penig 1803.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 519.
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